Positionen des BdZ

Was dem BdZ wichtig ist

Zigarren und Zigarillos werden meist von Konsumenten in gehobenem Alter und auch nur gelegentlich geraucht. Jugendliche haben nachweislich kein Interesse daran und Zigarren stellen keine Einstiegsprodukt dar. Deshalb nehmen sie in der Tabakregulierung als Genuss- und Kulturgut eine Sonderstellung ein. Die Erfahrung hat diese Ausnahme bestätigt: Die Absatzmengen von Zigarren und Zigarillos sind bislang nicht gestiegen und es ist keine Substitution zu Lasten von anderen Tabakprodukten nachweisbar.

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Tabakprodukte gehören nicht in die Hände von Kindern

Jugendschutz

Der Bundesverband der Zigarrenindustrie unterstützt den Jugendschutz als Grundlage für die Tabakregulierung vollumfänglich – Tabakprodukte gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Allerdings werden Zigarren und Zigarillos nachweislich nicht von Jugendlichen konsumiert. Ebenso wie der Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes bestätigt auch das aktuelle EU-Eurobarometer zum Rauchverhalten erneut, dass Zigarren und Zigarillos im Wesentlichen von Erwachsenen im Alter von weit über 30 Jahren geraucht werden.

Zum Mikrozensus/EU-Eurobarometer

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Nichtraucherschutz sollte kooperativ und konstruktiv umgesetzt werden

Nichtraucherschutz

Der BdZ unterstützt sinnvolle und vor allem praktikable Regelungen des Nichtraucherschutzes. Im Vordergrund steht hierbei natürlich in erster Linie die Unversehrtheit der Nichtraucher. Gleichzeitig strebt der BdZ Lösungen an, die auch die Wünsche der Zigarrenraucher berücksichtigen. Statt der restriktive Verbote wie in Bayern oder NRW schlägt der BdZ kooperative Wege vor und fordert, dass der Genuss von Tabakprodukten in einem abgetrennten Raum möglich bleiben soll. Wir sind der Überzeugung, dass hier ein gesellschaftlicher Konsens im gemeinsamen Einvernehmen gefunden werden kann.

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Die Besonderheiten von Zigarren/Zigarillos sollten bei der Besteuerung berücksichtigt werden

Tabaksteuer

Die Tabaksteuer wird auf EU-Ebene durch die Tabaksteuerrichtinie und auf deutscher Ebene durch das Tabaksteuergesetz bzw. die Tabaksteuerverordnung geregelt. Der BdZ unterstützt die grundsätzliche Konstruktion dieses Regelwerkes und setzt sich dafür ein, dass die Besonderheiten der einzelnen Tabakprodukte weiterhin berücksichtigt werden. Hierbei muss besonders das fiskalpolitische Konzept der Belastbarkeit eine Rolle spielen. Die Herstellung von Zigarren und Zigarillos ist sehr arbeitsintensiv. Selbst bei maschineller Herstellung liegt die Zahl bei durchschnittlich ca. 70 Stück die Minute. Zum Vergleich: Bei vielen anderen Tabakprodukten sind im selben Zeitraum bis zu 20.000 Stück produzierbar.

Weil Zigarren und Zigarillos Nischenprodukte sind, ist die daraus gehobene Tabaksteuer auch fiskalpolitisch zu vernachlässigen.

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Ausnahmeregelungen für Zigarren/Zigarillos sollten erhalten bleiben

Produktregulierung

Die Produktregulierung ist auf europäischer Ebene durch die sogenannte Tabakproduktrichtlinie TPD2 geregelt. In Deutschland sind die Regelungen im Tabakerzeugnisgesetz und der -Verordnung enthalten. Auch hier sollte die Unterscheidung nach Tabakprodukten erhalten bleiben und Zigarren und Zigarillos aufgrund ihrer Produkteigenschaften, der fehlenden Jugendschutzproblematik und den geringen Konsum weiterhin Ausnahmen erfahren.

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Verpackungen sollten vielfältig und Warnhinweise moderat bleiben

Verpackungsgestaltung & Warnhinweise

Der BdZ befürwortet, dass Konsumenten über die Risiken des Konsums von Tabakprodukten informiert werden müssen. Die individuellen und oftmals kunstvoll gestalteten Holzkisten für Zigarren und Zigarillos sind, im Gegensatz zu anderen Tabakprodukten, nur mit Textwarnhinweisen versehen. Der BdZ setzt sich für den Erhalt diese Sonderregelung ein. Ähnlich wie der französische Camembert in seiner typischen Holzschachtel stehen Zigarrenverpackungen für Qualität und Herkunft. Sie symbolisieren die Handwerkskunst und Identität der Produkte. Um den Markenrechten Genüge zu tun, sollten vielfältige Verpackungsformen und -Größen möglich und Warnhinweise auf eine moderate Größe beschränkt bleiben. Der bisherige Ausnahmestatus hat nachweislich nicht zu einer Erhöhung des Absatzes geführt.

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Aromen bereichern den Genuss, ermöglichen Vielfalt und prägen die Identität von Zigarren/Zigarillos

Zusatzstoffe & Aromen

Aromen sind essenziell für die Identität von Zigarren. Sie bereichern das Genusserlebnis und ermöglichen eine große Vielfalt an Geschmacksprofilen. Diese Vielfalt ist das Ergebnis handwerklicher Tradition. Die Tabakproduktrichtlinie (TPD) hat diesen besonderen Status anerkannt und Zigarren sowie Zigarillos von einem Aromenverbot ausgenommen. Diese Regelung sollte weiterhin erhalten bleiben – auch, um die Existenzgrundlage kleinerer Hersteller nicht zu gefährden.

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Werbung und Beratung am Point of Sale stärken die Marktvielfalt

Werbung und Beratung am Point of Sale

Selbstredend muss auch Tabakwerbung strengen Regulierungen unterliegen. Gleichzeitig belegen die Zahlen des Mikrozensus immer wieder, dass Zigarren als exklusive Produkte nur von einem begrenzen Kreis an Konsumenten geraucht werden. Der Verkauf von Zigarren und Zigarillos erfolgt in der Regel von Fachhändlern, die oftmals begehbare Humidore haben, Informationen zu Herkunft und Machart der Produkte geben und vertrauensvolle, persönliche Empfehlungen aussprechen. Werbung und Beratung am Point of Sale führen entsprechend kaum zu einem erhöhten Absatz, sondern nur zur Verschiebung von Marktanteilen innerhalb eines Segmentes. Der bestehende Rahmen ermöglicht, dass Händler auf die Produkte kleiner Manufakturen, die sich durch Qualität, Individualität auszeichnen, aufmerksam machen können und so die Vielfalt im Mark stärken.

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Zigarren/Zigarillos sind nicht von Tabakschmuggel betroffen und sollten eine Ausnahmeregelung erhalten

Rückverfolgbarkeit

Zigarren/Zigarillos müssen bis zum 20. Mai 2024 die Regelungen zur Rückverfolgbarkeit – auch Track & Trace genannt – umsetzen. Das Ziel dieser Regelung ist die Unterbindung von Tabakschmuggel. Allerdings liegt bei bei Zigarren und Zigarillos nachweislich kein nennenswerter Tabakschmuggel vor. Entsprechend zahlt Maßnahme nicht auf das gewünschte Ziel ein. Der BdZ setzt sich dafür ein, dass die Unternehmen der Branche hier eine Ausnahmeregelung erhalten.

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Der Genuss des Zigarre-/Zigarillorauchens steht im Zeichen der Harmreduction

Harmreduction

Harmreduction, also die Transformation des Tabakkonsums durch Substitution wird in letzter Zeit vermehrt als Lösung gesehen. Der Konsum von Zigarren und Zigarillos steht jedoch nicht im Zusammenhang mit Sucht, sondern mit Entschleunigung und reinem Genuss. Die Produkte werden bewusst geraucht und stehen somit im Einklang mit Harmreduction, frei nach Paracelus: „In der Dosis liegt das Gift“.